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Gegen Scham und Schönheitswahn

Digitaler Workshop sensibilisiert für "Bodyshaming".

Wer gängigen Schönheitsidealen entspricht, ist besser und erfolgreicher.
Das zumindest wird Mädchen und jungen Frauen vorgegaukelt. Weit über den Weltfrauentag am 8. März hinaus nimmt sich der Gesundheitsdienstleister PROGES daher schon seit Jahren der Themen Bodyshaming und Körperwahrnehmung an.
In speziellen Workshops für zehn- bis 14-jährige Mädchen fördern ExpertInnen das Bewusstsein und einen sensiblen Umgang damit – jetzt auch als digitales Angebot.

Spätestens ab der Pubertät sind Mädchen übermäßig stark mit Schönheitsidealen und gesellschaftlichen Erwartungen konfrontiert. Viele bewerten ihr subjektives Wohlbefinden entsprechend schlecht. „Studien zeigen, dass 40 bis 70 Prozent der Mädchen zwischen 12 und 16 mit zwei oder mehr Bereichen ihres Körpers unzufrieden sind und 20 bis 60 Prozent sogar teils gefährliche Diäten machen“, sagt PROGES-Geschäftsführerin Dr.in Doris Polzer. „Diese alarmierenden Zahlen zeigen, wie sehr Bodyshaming längst zum Alltag gehört.“ Betroffene führt das oft in einen Strudel aus Selbstverleugnung und Abwertung, aus dem sie ein Leben lang nicht mehr herausfinden. Je früher präventive Maßnahmen greifen und positive Einstellungen und Verhaltensweisen gefördert werden, umso eher kann der Teufelskreis durchbrochen werden.

Bodyshaming auch im digitalen Klassenzimmer
Dabei findet Bodyshaming längst nicht nur in der Schule statt, sondern genauso im digitalen Klassenzimmer. „An der Körperwahrnehmung und am Umgang damit änderte das Distance Learning gar nichts, vielmehr ist das Thema aktueller denn je“, warnt Polzer. „Die Schülerinnen und Schüler verbringen digital genauso Zeit miteinander und auch hier zählen Äußerlichkeiten und Oberflächlichkeiten,  wenn wir nicht konsequent gegensteuern. Nicht zu vergessen, dass in sozialen Medien negative, abwertende und diskriminierende Äußerungen über Figur, Körper, Gewicht oder Größe teils tausendfach gelikt und geteilt werden.“

Neu: Digitaler Workshop für Schulen
Um die Zielgruppe der zehn- bis 14-Jährigen auch in Zeiten von Corona für Bodyshaming
zu sensibilisieren, modifizierte PROGES das etablierte Workshop-Angebot für den digitalen Einsatz. Den auf zwei Unterrichtseinheiten ausgelegten Workshop „Entzauberung 4.0 – die Illusion von Schönheit und Scham“ gestalten die PROGES-Psychologinnen altersgerecht mit einem spielerischen Zugang, mit Fotos, Kurzfilmen, Diskussionen, Kleingruppenarbeit, praktischen Beispielen, fachlichem Input und vielem mehr. „Für ein positives Selbstbild und Akzeptanz von sich selbst und anderen braucht es Information und Konfrontation“, betont Polzer. „In den Workshops erhalten Mädchen  jene Unterstützung, die sie brauchen, um mit den körperlichen Veränderungen während der Pubertät umzugehen und das vermittelte Schönheitsideal kritisch zu reflektieren.“ Besonders hervorzuheben ist auch die Zusammenarbeit mit einer Pilotschule : Indem die Erfahrungen aus der Praxis wieder direkt in den Workshop einfließen, wird dieser laufend weiter entwickelt .

Vielfältige PROGES-Angebote für Frauengesundheit
PROGES fördert seit über zehn Jahren speziell auch die Gesundheit von Frauen und Mädchen, unter anderem mit Beratungen zu Themen wie Ernährung und Sexualität,mit vielfältigen Maßnahmen zur physischen und psychischen Prävention sowie ganz neu auch mit Angeboten für Burnout-Gefährdete im Frauengesundheitszentrum Wels.

Mehr dazu auf:
https://www.proges.at/bodyshaming/
www.proges.at/angebote/frauen/
Linz, am 26. Februar 2021

 

Foto: Violetta Wakolbinger