Mehr als 4.000 Menschen pro Jahr versorgt
Der Bedarf an mobilen therapeutischen Dienstleistungen ist in den vergangenen 25 Jahren kontinuierlich gestiegen. Heute werden jährlich über 4.000 pflegebedürftige Personen in den eigenen vier Wänden durch die ARGE Mobile Therapie betreut – vor 15 Jahren waren es noch rund 2.000. In 67.865 therapeutischen Hausbesuchen wurden im Jahr 2023 durchschnittlich 14 Sitzungen pro Person durchgeführt.
Die Mobile Therapie bietet vor allem Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie für Menschen, die beispielsweise aufgrund von Schlaganfällen, orthopädischen Operationen oder anderen körperlichen Beeinträchtigungen auf Unterstützung angewiesen sind. Die physiotherapeutischen Dienste machen den überwiegenden Teil (ca. 80 %) der Therapien aus, Ergotherapie nimmt ca. 15 % ein und Logopädie folgt mit ca. 5 %.
„Ziel dieses Angebotes ist, dass die Menschen ihre Selbstständigkeit bewahren oder wiedererlangen, um den Alltag möglichst selbstbestimmt meistern zu können“, erklärt Waltraud Schwaz, Bereichsleiterin Mobile Therapie bei der Volkshilfe Oberösterreich.
Neben der therapeutischen Wirkung ist auch der soziale Aspekt der Hausbesuche nicht zu unterschätzen. „In Zeiten zunehmender Vereinsamung leistet die persönliche Zuwendung auch einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des seelischen Wohlbefindens der betreuten Personen“, ergänzt Oliver Weichselbaumer, Pflegedienstleiter beim OÖ Hilfswerk.
Die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam meistern
Der Bedarf an mobilen Therapieangeboten wächst mit der zunehmenden Lebenserwartung und der damit einhergehenden erhöhten Wahrscheinlichkeit für therapeutischen Bedarf. Besonders im ländlichen Raum ist eine flächendeckende Versorgung oft mit längeren Wartezeiten verbunden. Die ARGE Mobile Therapie beschäftigt aktuell 132 Therapeutinnen und Therapeuten in ganz Oberösterreich und ist laufend auf der Suche nach engagierten und qualifizierten Fachkräften.
„In Zeiten des demografischen Wandels ist eine flächendeckende Versorgung durch mobile Therapieangebote wichtiger denn je, um den stationären Bereich zu entlasten und kranke bzw. pflegebedürftige Menschen beim Verbleiben im eigenen Zuhause zu unterstützen bzw. diesen Zustand zu erhalten“, betont Andrea Herbst-Jehlicka, Bereichsleiterin Mobile Therapie bei PROGES.
Förderung durch Land und Sozialversicherungsträger als Erfolgsfaktor
Die mobile Therapie wird von den Sozialversicherungsträgern finanziert und vom Land Oberösterreich unterstützt. Die Angebote sind daher mit ärztlicher Verordnung kostenfrei.
„Wir danken allen Partnern, Unterstützern und besonders unseren engagierten Therapeut*innen, die durch ihren täglichen Einsatz und ihr Engagement für ihre Klient*innen die bestmögliche Versorgung sicherstellen“, so Schwarz, Herbst-Jehlicka und Weichselbaumer abschließend.