Die Struktur des Proges-Gesundheitsbüros mit der Expertin vor Ort ermöglichen der Bevölkerung einen einfachen Zugang für Wohlbefinden, Gesundheit und soziale Teilhabe.
Die Wirksamkeit dieser Herangehensweise zeigt sich besonders in der aktuellen Covid-19 Krise:
Schon in der ersten Phase des Lockdowns unterstützte ein multiprofessionelles Team des Gesundheitszentrums Haslach und des Proges GES.UND-Büros rund 700 Bewohnerinnen und Bewohner schnell und unkompliziert mit dem proaktiven und bedarfsorientierten Hilfsangebot - der „Bleiben Sie GES.UND-Hotline“.
Am Montag, 16. November startet diese Begleitung und Unterstützung in Form von Telefonanrufen erneut.
Wie geht es Ihnen? Was benötigen Sie?
Hierbei werden Personen der Gemeinden Haslach, St. Stefan-Afiesl, Lichtenau und St. Oswald, die in der aktuellen, belastendenden Ausnahmensituation besonders Unterstützung benötigten vom Gesundheitszentrum ausgewählt und von einem Team, bestehend aus einem praktischen Arzt, einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin, einer Psychotherapeutin, einer Sozialarbeiterin und der Gesundheitsexpertin von PROGES angerufen. Der Fokus wird dabei auf chronisch kranke und psychisch instabile Menschen gerichtet.
„In Zeiten der sozialen Isolation ist die Kontaktpflege besonders wichtig. Im vertrauensvollen Gespräch können die individuellen Belastungsfaktoren gut aufgespürt werden und entsprechende Angebote punktgenau zur Verfügung gestellt werden“, so Julia Commenda vom Proges Gesundheitsbüro.
Verlust des Alltags auffangen
Der Lockdown bedeutet für viele einen Verlust des Alltags.
Häusliche Isolation ist oft eine noch nie erlebte Ausnahmesituation, die auf die Psyche einwirkt und massive Belastungen auslösen kann – vor allem Ängste
wie Existenz- oder Verlustängste können vermehrt auftreten.
„Für die psychische Gesundheit und Stabilität ist ein Austausch mit anderen Menschen aber auch mit Expertinnen und Experten besonders wichtig“, meint Andrea Winter Psychotherapeutin im Gesundheitszentrum Haslach und ergänzt: „Die Gespräche ermöglichen es auch Feedback und Informationen einzuholen, die Zuspruch und Trost geben oder eine Relativierung von Ängsten ermöglichen.“
Die positiven Erfahrungen mit dieser Initiative spiegeln sich in den Rückmeldungen bereits im ersten Lockdown kontaktierter Menschen wider:
Herr H.: „Mein Leben hat sich durch die Krise plötzlich in allen Bereichen verändert. Ich hatte Angstzustände und konnte nicht mehr schlafen. Durch die regelmäßigen Telefonkontakte, hatte ich immer eine Ansprechpartnerin, die mir bei Unsicherheiten Mut machte. Ich habe mich trotz der widrigen äußeren Umstände dann sehr gut aufgehoben gefühlt.“
Frau P.: „Durch den Anruf wurde ich über die laufenden Dienstleistungen bei Hausarzt Medizin Plus informiert – das war für mich sehr wichtig. Ich dachte, der Regelbetrieb ist eingestellt und mit meinen Vorerkrankungen soll ich sowieso nicht außer Haus gehen. Ich war sehr beruhigt, dass ich zu meinen Untersuchungen gehen konnte.
Medizinische Begleitung und Alltagshilfen
Die Initiative „Bleiben Sie GES.UND – Telefonkette“ bietet einen doppelten Effekt: sowohl praktische Alltagshilfe als auch medizinische Begleitung und Unterstützung.
Die Erfahrungen zeigen, dass eine fachliche Begleitung durch Telefon- und Videokonsultationen hohe Effizienz und Qualität hat und den Bewohnerinnen und Bewohnern einen großen Mehrwert für die Gesundheitskompetenz und die autonome Lebensführung bietet.
Über die proaktiven telefonischen Konsultationen hinaus, steht das Team von Fachkräften aus dem GES.UND Büro und dem Gesundheitszentrum zu den Öffnungszeiten des Gesundheitszentrums unter der Telefonnummer 07289 / 210 44 für die telefonische Beratung und Unterstützung zur Seite. Die Fachkräfte helfen den Bewohnerinnen und Bewohnern der Gemeinden Haslach, St. Stefan, Lichtenau und St. Oswald die herausfordernde Zeit gut zu überstehen.
„Die interdisziplinäre und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Gesundheitszentrum hier vor Ort ermöglicht, den Bewohnerinnen und Bewohnern professionelle Hilfestellung unverzüglich zur Verfügung zu stellen“, so Mag.a Dr.in Doris Polzer, Geschäftsführerin von Proges abschließend.
Telefon: 07289 / 210 44
Mo. bis Fr. von 07:00 bis 12:30 Uhr
Mo. und Mi. von 16:00 bis 19:00 Uhr
Do. von 15:00 bis 18:00 Uhr
GES.UND - gemeinsam für mehr Gesundheit in der Region
PROGES betreibt seit Herbst 2019 in Kooperation mit der Primärversorgungseinheit „Hausarztmedizin plus“ in Haslach an der Mühl das Modellprojekt „GES.UND“, das den Menschen in der Region dabei hilft, die persönliche Zuständigkeit für die eigene Gesundheit wieder zu erkennen und gemeinsam nachhaltige Wege zu finden, die beim Gesundbleiben unterstützen. Ziel des Projekts ist es, die Gesundheitskompetenz der BewohnerInnen aus den Gemeinden Haslach, St. Stefan-Afiesl, Lichtenau und St. Oswald durch lustvolle und nachhaltige Wege zu stärken. Das Projekt schlägt eine Brücke zwischen medizinischer Versorgung und Gesundheitsförderung, führt diese Bereiche vor Ort zusammen und koordiniert sie.
Da die Menschen im Entstehungsprozess der Maßnahmen aktiv eingebunden sind, entsteht ein ganz neuer Bezug zur Prävention und zu den geschaffenen Initiativen.
Gefördert wird dieses Modellprojekt vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und aus Mitteln des Fonds Gesundes Österreich.
Mehr zum Projekt finden Sie unter:
https://www.proges.at/haslach
GES.UND – Kommunale Gesundheitsförderung und Primärversorgung
Marktplatz 43, 4170 Haslach a. d. M.
0699 17 78 12 13